Hinter GRUND
Warum Verbundenheit
Die Entstehung jedes Lebens beruht auf Verbindung und Verbundenheit: Zwei Zellen treffen aufeinander, daraus erwächst ein neuer Organismus.
Die Grundumgebung, in der dieser heranwächst, unsere Grunderfahrung als heranwachsende Menschen, ist tiefste Verbundenheit: Ein Gehaltensein im Körper der Mutter; ein zellulärer Austausch von Nährstoffen, eine ganz physische Verbindung über die Nabelschnur.
Atem und Hautkontakt
Der Moment der Geburt markiert eine umfassende, oft erschütternde Trennungserfahrung und zugleich den Eintritt in eine Welt, die weiterhin Verbundenheitserfahrung ermöglicht: Über den Ein- und Ausatem, über den wir in jedem Augenblick mit der Welt im Austausch stehen, über den Hautkontakt, über den Blick in die Augen anderer, über Lebensmittel und Ausscheidungen, die uns mit der Erde verbinden.
Und doch erleben wir dieses Zusammengehören oft nicht mehr mit der organischen Selbstverständlichkeit unserer Anfänge. Beziehungen, Kommunikation sind von Trennungserlebnissen geprägt; gesamtgesellschaftlich und global sind wir mit Spaltungen konfrontiert, die auch eine Abgetrenntheit von unseren tieferen Bedürfnissen wie auch jenen des Planeten umfassen.
In der interCONNECTme Arbeit sehen wir das Entwickeln von Verbundenheit als Grundlage, um mit uns selbst, mit anderen und der Umwelt in Frieden auszukommen, ein Gefühl innerer Sicherheit zu entwickeln und gemeinsam eine positive Zukunft zu gestalten. Verbundenheit bedeutet für uns Berührbarkeit und Berührtheit; sie beginnt im eigenen Selbst, in der Erforschung des eigenen Öffnens oder Verschließens, nach innen wie nach außen.
Den anderen anerkennen
Verbundenheit impliziert, die Existenz des anderen anzuerkennen wie auch die Erfahrung, nicht allein oder isoliert zu sein, sondern eingebettet in einen größeren Rahmen. Der Mensch, so beschreibt es die Selbstpsychologie, braucht das Erleben von Ungetrenntheit und Verbundenheit, um ein kohärentes Selbstempfinden zu entwickeln (Kohut 1977).
Aufgrund unserer Verletzungen kann die Aussicht auf Verbundenheit Ängste auslösen — etwa jene, sich zu verlieren, zurückgewiesen oder in Besitz genommen zu werden. Zugleich verhindern sie Intimität, Nähe oder Vertrauen. Hier bieten die interCONNECTme Kurse einen sicheren Rahmen, um Wunden heilen zu lassen und Mut für Neues zu entwickeln.
Echte Verbundenheit schmälert aus unserer Sicht weder den Raum für sich selbst, noch für den andern — vielmehr erweitert es diesen um eine neue Dimension: das Wir. Wenn ein Ich und ein Du mit sich selbst und miteinander in Verbindung sind, dann passiert etwas — es entsteht ein Raum gemeinsamen Seins, an dem das Herz zentral beteiligt ist und dem Kreatives, Neues entspringen kann.
Das Abgespaltene integrieren
Der “interCONNECTme”-Ansatz versteht auch Transformations- und Heilprozesse als Vorgänge, bei denen Verbundenheit wächst: Was verwundet, verdrängt, abgespalten oder erstarrt ist, erwacht durch annehmenden Kontakt wieder zum Leben, wird allmählich integriert. Zugleich ist es das Gefühl von Verbundenheit, von Vertrauen und selbstverständlichem Dazugehören und Gehalten sein, das den Rahmen schafft, in dem Veränderungsprozesse geschehen können.
Was Verbundenheit nicht bedeutet: Gleichmacherei oder das Diktat der Gemeinschaft. Verbundenheit verstehen wir als Rahmen, in dem Individualität entstehen kann, die auf Wertschätzung von Einzigartigkeit besteht, nicht auf Isolation oder Ausgrenzung.
Das Trennende ist und bleibt Teil unserer menschlichen Existenz. Aus der mehrdimensionalen Perspektive können wir es als Voraussetzung sehen, aus der Antrieb und die Sehnsucht entstehen, bewusst in Verbindung zu treten und einen Seinszustand von Verbundenheit zu kultivieren.
Verbundenheit verstehen wir nicht als abstrakte Idee, sondern als eine körperlich empfundene Eingebundenheit und als sinnliche Präsenz in der Welt.
Und was bedeuten diese Fotos?
Vielleicht fragen Sie sich, was genau die großen Schwarz-Weiß-Bilder auf unserer Website aussagen sollen. Sie zeigen Kalziumkarbonat-Kristalle, das mikroskopische Bild einer Wasserschnecke und einen Hepa-Filter — Nahaufnahmen unseres Planeten und unserer Umgebung. Wir baten Aron, den kreativen Kopf und Designer dieser Website, uns seine Illustration zum Thema Verbundenheit kurz zu erklären:
“… wenn man auch nur ein ganz winziges Stück der Welt, die uns umgibt, näher betrachtet, sieht man, dass es in sich selbst aus unzähligen, komplex miteinander verwobenen Elementen besteht.… Nichts und niemand, kein Gedanke und keine Tat, kein Partikel und kein Feld, stehen isoliert da. Wenn man genau hinsieht, merkt man: Unsichtbare Linien werden plötzlich sichtbar.
Die Farbe, die in den Bildern fehlt, soll Raum lassen, damit wir selbst sie mit Farbe füllen können. Nehmen wir die Trillionen an Verbindungen, die in einem mikroskopisch kleinen Stück Plankton oder einem Salzkorn versteckt sind. Wir können diese auf uns wirken lassen und neugierig sein, welche Farben in uns, von innen heraus, entstehen.
Und diese Verbundenheit kann man dann ausdehnen
aufs Leben,
auf unser Bewusstsein,
aufs Multiversum,
Schönheit,
Liebe.”